[Update] Howto: VMware-Tools Installation unter Ubuntu 9.04

Wer den für Linux noch als experimentell deklarierten Unity (Nahtlos-)Modus unter VMware verwenden möchte wird bei der aktuellen Ubuntu Version vor einige Probleme gestellt. Einerseits sind keine passenden Kernel-Module vorhanden, der Unity-Modus kann nicht aktiviert werden und andererseits gibt es Probleme mit der Maus-Unterstützung. Eine Anmerkung möchte ich zu diesem Howto machen. Es richtet sich primär an Personen, die schon Erfahrung mit dem kompilieren von Anwendungen haben und setzt auch grundlegende Kenntnisse von der Ubuntu-Paketverwaltung voraus. Desweiteren kann für die Lauffähigkeit des Howtos natürlich keine Garantie übernommen werde. Es ist empfohlen vorher ein Backup des virtuellen Systems zu erstellen. Getestet wurde dieses Howoto mit VMware Workstation 6.5.2, Ubuntu 9.04 und als Linux-Kernel „2.6.28–11-generic”.

Hinweis zum Updaten vom 13.05.2009:

Für das Problem mit der Unterstützung der Shared Folders von VMware fand ich heute früh auch eine Lösung. Im Gentoo Bugtracking-System findet sich für genau dieses Problem einen Patch von John Plesmid. Auch wenn der Patch primär für den Open-Source Ableger der VMware-Tools gedacht ist, lässt er sich auch relativ problemlos mit den bei VMware Workstation 6.5.2 mitgelieferten VMware-Tools für Linux verwenden. Sollten die aktuellen VMware-Tools bereits installiert worden sein, so kann ich nur empfehlen die aktuelle Installation mittels /usr/bin/vmware-uninstall-tools.pl zu entfernen und mit Hilfe dieses Howtos nochmals komplett neu zu installieren. Vor der erneuten Installation ist allerdings ein Neustart des Systems notwendig um die Netzwerkunterstützung erst einmal wiederherzustellen. Wer allerdings die Shared Folders Unterstützung nicht benötigt, kann sich diese Arbeit ersparen. 

Wichtig:

Die folgenden Schritte bitte direkt am Computer ausführen und *nicht* via einem Remote Admin Zugang (SSH, VNC,…). Während des Installationsvorgangs wird temporär die Netzwerkverbindung unterbrochen.

Schritt 1: Build-Umgebung einrichten:

[cc lang=„bash” line_numbers=„false”]Shell öffnen über „Zubehör / Terminal”
jens@jens-desktop:~$ sudo apt-get install curl build-essential gcc‑4.2
jens@jens-desktop:~$ sudo apt-get install linux-headers-‘uname ‑r‘
jens@jens-desktop:~$ sudo ln ‑fs /usr/bin/gcc‑4.2 /usr/bin/gcc[/cc]

Schritt 2: VMware-Tools kopieren und entpacken:

In der VMware-Oberfläche den Menüpunkt „VM / Install VMware Tools…” aufrufen
[cc lang=„bash” line_numbers=„false”]
jens@jens-desktop:~$ cd ~
jens@jens-desktop:~$ cp /media/cdrom0/VMwareTools*.tar.gz .
jens@jens-desktop:~$ tar zxvf VMwareTools*.tar.gz
jens@jens-desktop:~$ cd vmware-tools-distrib[/cc]

Schritt 3: Patch einspielen für Shared Folders Unterstützung:

[cc lang=„bash” line_numbers=„false”]jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib$ curl ‑o hgfs-page.patch \ > http://bugs.gentoo.org/attachment.cgi?id=180008
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib$ cd lib/modules/source/
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib/lib/modules/source$ tar xvf vmhgfs.tar
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib/lib/modules/source$ cd vmhgfs-only
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib/lib/modules/source/vmhgfs-only$ patch ‑p3 < ~/vmware-tools-distrib/hgfs-page.patch
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib/lib/modules/source/vmhgfs-only$ cd ..
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib/lib/modules/source$ rm ‑f vmhgfs.tar
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib/lib/modules/source$ tar ‑cf vmhgfs.tar vmhgfs-only
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib/lib/modules/source$ rm ‑rf vmhgfs-only
jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib/lib/modules/source$ cd ~/vmware-tools-distrib[/cc]

Schritt 4: VMware-Tools inklusive Kernel-Module installieren:

[cc lang=„bash” line_numbers=„false”]jens@jens-desktop:~/vmware-tools-distrib$ sudo ./vmware-install.pl[/cc]
Bei den Fragen zu den Installationspfaden die Default-Werte mit der Eingabetaste bestätigen. Den Start von „/usr/bin/vmware-config-tools.pl” durch den Installer erlauben Das kompilieren vom Modul „vmmemctl” mittels „yes” erlauben Das verwenden von „gcc Version 4.2.4” mittels „yes” erzwingen Den Standard-Ort für „C header files” des aktuellen Kernels mit der Eingabetaste bestätigen. Das kompilieren des Moduls „vmhgfs” mittels „yes” erlauben. Das kompilieren vom Modul „vmxnet” mittels „yes” erlauben Das kompilieren vom Modul „vmblock” mittels „yes” erlauben Das kompilieren des experimentellen Moduls „vmsync” mittels „no” verhindern. Das kompilieren vom Modul „vmci” mittels „yes” erlauben Das kompilieren vom Modul „vsock” mittels „yes” erlauben

Im Anschluss sollte der Installer mehrere VMware-Dienste starten. Bitte darauf achten, dass bei keinem der Dienste ein „failed” oder ähnliches erscheint. Sollte es bei „Mouting HGFS shares” zu einem Fehler kommen, so kann dies daran liegen, dass kein Shared Folder für das virtuelle System in der Konfiguration festgelegt wurde. In diesem Fall kann man den Fehler ignorieren und einfach im Anschluss einen Ordner hierfür festlegen. Das festlegen erfolgt in den Settings des virtuellen Systems unter „Options / Shared Folders”

Schritt 5: VMwaretools automatisch mit dem Start der grafischen Oberfläche ausführen:

In Gnome den Menüpunkt „System / Einstellungen / Startprogramme” aufrufen. Im nun offenen Programmfenster „+ Hinzufügen” anklicken. Das folgende Formular wie folgt ausfüllen:

Name: VMware Toolbox
Befehl: /usr/bin/vmware-toolbox
Kommentar: Toolbox

Im Anschluss den Eintrag speichern und erneut auf „+ Hinzufügen” klicken um folgendes Programm in den Autostart hinzuzufügen:

Name: VMware User Agent
Befehl: /usr/bin/vmware-user
Kommentar: VMware User Agent.

Dieser Eintrag ebenfalls speichern und das Fenster „Startprogrammeinstellungen” schließen.

Schritt 5: Installation abschließen:

[cc lang=„bash” line_numbers=„false”]jens@jens-desktop:~$ sudo apt-get install xserver-xorg-input-vmmouse
jens@jens-desktop:~$ sudo ln ‑fs /usr/bin/gcc‑4.3 /usr/bin/gcc[/cc]

Rechner neu starten (sudo reboot)

Viel Glück bei der Installation der VMware-Tools. Es wäre wirklich nett, wenn Ihr mir kurz schreiben könntet (als Kommentar oder über das Kontaktformular) wie euch das Howto gefallen hat und ob es an einer Stelle irgendwelche Probleme gab.